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Psychomotorik

Der Begriff:

„Psychomotorik“ kennzeichnet die Einheit psychischer und motorischer Vorgänge, die enge Verknüpfung des Körperlich-Motorischen mit dem Geistig-Seelischem. Die Psychomotorik ist sowohl ein pädagogisches als auch therapeutisches Konzept.

Geschichte:
Gegründet wurde die Psychomotorik Mitte der 1950er Jahre durch Ernst J. Kiphard (Lehrer an der Sporthochschule Köln, Professor für Sportpädagogik in Frankfurt). Seitdem werden Kiphards Grundideen mit unterschiedlichen Ansätzen weiter entwickelt.

Inhalte:
Vielfältige Handlungsmöglichkeiten sollen helfen

„Das Spiel ist der Weg der Kinder zur Erkenntnis der Welt, in der sie leben und die zu verändern sie berufen sind.“
(Maxim Gorki)

Körpererfahrung:
Sich und seinen Körper intensiver wahrzunehmen, zu erleben und mit ihm umzugehen.

Materialerfahrung:
Die gegenständliche Umwelt über verschiedene Sinne differenziert zu erfahren, sich in ihr zu orientieren und angemessen zu handeln.

Sozialerfahrung:
Die soziale Umwelt in ihrer Vielfalt kennen zu lernen, zu kommunizieren und zu handeln.

Es geht um die spielerische Förderung von:

sensorischen Fähigkeiten:
Aufnahme und Verarbeitung der verschiedenen Sinnesreize

motorischen Fähigkeiten:
Ausprobieren und Verinnerlichen der verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten

geistigen Fähigkeiten:
Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen

soziale/emotionale Fähigkeiten:
Spaß, Freude, Umgang mit Anderen

Wichtige Kriterien:

  • entwicklungsorientiert:
    Angebote und Anforderungen orientieren sich am Entwicklungsstand
  • bedürfnisorientiert:
    Aufbauten und Angebote orientieren sich an den Fähigkeiten und Besonderheiten
  • erlebnisorientiert:
    Bewegung wird als Erlebnis/Spiel wahrgenommen
  • dynamisch, prozesshaft:
    Möglichkeit der Veränderung, Entwicklung während der Therapie/Übungsstunde

Die verschiedenen Schulen der Psychomotorik betonen das Zusammenspiel des psychischen Erlebens des Menschen bzw. seiner psychisch-seelisch-emotionalen Entwicklung und der Entwicklung von Motorik und Wahrnehmung. Dabei werden die Einflüsse der sozialen und materiellen Umwelt auf das Gefüge von Psyche und Motorik mitberücksichtigt.

Die Psychomotorik möchte dem Kind einen Bewegungs- und Sozialerfahrungsraum bieten um selbständig Wege zur Bewältigung seiner emotionalen Schwierigkeiten und seiner Probleme im Bewegungsausdruck zu finden. Durch selbstgesuchte und kaum gesteuerte Bewegungserlebnisse soll das Selbstkonzept des Kindes gestärkt werden. Zentral ist hierbei dass das Kind sich seiner eigenen Wirksamkeit und Handlungsmöglichkeiten bewusst wird.

In der psychomotorischen Therapie kann der Pädagoge / Therapeut dem Kind im psychomotorischen Setting Bewegungs- und Beziehungsangebote machen die langfristig zu einer nachträglichen Verarbeitung und Bewältigung der Probleme führen.

Jean Ayres, eine amerikanische Ergotherapeutin, die dem Kreis der perzeptuell-motorischen Schulen in den USA entstammt, hat die wissenschaftlichen Grundlagen der Psychomotorik im wesentlichen geprägt. Sie entwickelte in den 1960er Jahre das Konzept von der sensorischen Integration (SI) und erweiterte mit ihrer Forschung im wesentlichen den Kenntnisstand von der menschlichen Motorik und Wahrnehmung und insbesondere deren Wirkungen aufeinander. Die bereits in medizinischen Fachkreisen bekannten Fakten über Anatomie und Funktion des Bewegungsapparates und der Wahrnehmung erweiterte sie im wesentlichen um die Erkenntnis der Wirkungen aufeinander und der untereinander bestehenden Abhängigkeiten.

Die Theorie besagt, das alle Bereiche des Zentralnervensystems, welches sämtliche Informationen die der Körper über Bewegung und Wahrnehmung (Gleichgewicht; Tiefensensibilität; taktile Wahrnehmung; visuelle Wahrnehmung; auditive Wahrnehmung etc.) erhält verarbeitet, integrierend zusammenwirken müssen, um dem Menschen ein verständliches Bild von sich selbst und seiner Umwelt abzubilden welches ihn handlungsfähig macht. Dies ist der Prozess der sensorischen Integration. Er ist Grundlage für alle Lern- und Verhaltensprozesse beim Menschen und läuft unbewusst ab.Der Ansatz geht mit seiner Annahme von einer linearen Verarbeitung davon aus, dass, wenn etwas auf der Ebene des sensorischen Inputs gestört ist, auch alle folgenden Abläufe in ihrer Verarbeitung betroffen sein müssen. Bei Ayres dienen Übungen zur angepassten Bewegung der Verbesserung der sensorischen Integration, das Behandlungsziel ist die Normalisierung und Optimierung neuronaler Prozesse. Ayres entwickelte die Sensorische Integrationstherapie deren auch eine wissenschaftliche Basis bieten für die Arbeit der Psychomotorik.

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